Liebe Mitglieder der GSHG, liebe Engagierte und historisch Interessierte,
2023 besteht die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) 190 Jahre. Auch wenn wir das nicht gesondert gefeiert oder hervorgehoben haben, war das Jahr ein besonderes und – wie der Vorstand meint – ein sehr erfolgreiches.
Eine breites öffentliches Echo hatte die GSHG durch die Festveranstaltung zu 175 Jahre Beginn der Schleswig-Holsteinischen Erhebung am 25. März im Hohen Arsenal in Rendsburg. Der Ministerpräsident und der dänische Generalkonsul sprachen vor den 230 Gästen, Prof. Oliver Auge ordnete in seinem Festvortrag das Geschehen im Lande in das Europa von 1848 ein. Dr. Jens Ahlers und Prof. Detlev Kraack mussten zusätzliche Führungen zu den Stätten der Erhebung in Rendsburg anbieten.
Der vierte „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ am 3. September im Schloss Reinbek war in vielerlei Hinsicht ein besonderer. Zum einen hatte die Arbeitsgruppe Frauen der GSHG das Thema „(Un)Sichtbar – Frauen in der Geschichte Schleswig-Holsteins“ eigenständig entwickelt und den Tag komplett gestaltet. Zum anderen gelang es zusammen mit der Redaktion von www.geschichte-s-h.de im Jahr vor Reinbek mit 13 Frauenporträts auf den Tag hinzuführen. Die Porträts waren neben den acht Vorträgen auch im Tagungsband enthalten, der ebenfalls zum Tag vorlag. Die Sparkassenstiftung und die Sparkasse Stormarn hatten den aufwendigen Band ermöglicht.
Die Festveranstaltung in Rendsburg hatte die Provinzial unterstützt. Den Tag der Geschichte und dazu die Preise der Gesellschaft wurden der GSHG wieder durch die Brunswiker Stiftung ermöglicht. So ging der inzwischen mit 5.000 € dotierte Preis der Gesellschaft an Dr. Carsten Dölger aus Plön. Der Nachwuchspreis wurde erstmals geteilt. Je 1.000 € erhielt der Student Lennart Stolina für seine Masterarbeit „Bruderkampf in der Nordmark“, die andere Hälfte ein Schulprojekt. Auch das ist eine Premiere. Ausgezeichnet wurde die Chronikarbeit der 11. Klasse des Ludwig-Meyn-Gymnasiums in Uetersen.
Während die Preisverleihung – wie der ganze Tag in Reinbek – allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat und dank der Hilfe und Gastfreundschaft aller Mitarbeiter von Schloss Reinbek in wirklich toller Erinnerung bleibt, hieß es auf der anschließenden Mitgliederversammlung Abschied nehmen. Nach je vier Jahren schieden die Schriftführerin Dr. Melanie Greinert aus beruflichen und der Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Steensen aus gesundheitlichen Gründen aus. Der Wachwechsel war vollzogen, als Friedrich Rantzau zum neuen Vorsitzenden und Vivien Specht als Schriftführerin gewählt waren.
Seit 190 Jahren ist die GSHG eine Herausgebergesellschaft. Unter Publikationen ist zu finden, was 2023 neben Band 148 der ZSHG und zwei Heften der Mitteilungen herausgebracht werden konnte. Neben dem opulenten Werk von Axel Lohr und Jan Petersen zu Kirchenglasmalereien in Hamburg und Schleswig-Holstein und der Neuauflage des zweibändigen Werkes von Deert Lafrentz zu „Gutshöfe und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein“ ist es vor allem durch den Einsatz von Thomas Steensen gelungen, zusammen mit einem Kollektiv von weiteren Institutionen im Lande und in Zusammenarbeit mit der Universitätsverlag der CAU „Nordelbingen“ 100 Jahre nach dem Start der Serie und nach vier Jahren Pause wieder herauszubringen. Die Zeitschrift zu Forschungen zur Geschichte, Kunst, Kultur, Architektur und Literatur ist nun als Open Acess digital verfügbar, kann jedoch auch in gedruckter Form beim Universitätsverlag bestellt werden.
Die Hauptlast der Arbeit in der Gesellschaft wird im Vorstand, in den Redaktionen und Arbeitsgemeinschaften getragen. So hat der Arbeitskreis „Landesgeschichte in der Schule“ in diesem Jahr erstmals eine umfängliche Liste online gestellt, die alle bekannten Quellen zur Landesgeschichte aufführt, die für Schüler und Lehrer hilfreich sind. Da steckt viel Arbeit drin, betont GSHG-Vorsitzender Friedrich Rantzau. Daher gilt sein Dank allen, die sich im Vorstand, in den Redaktionen und Arbeitskreisen engagieren. Selbstverständlich sind alle an der Geschichte des Landes Interessierte herzlich dazu eingeladen, sich mit frischen Ideen, Themen und Projekten einzubringen. Wir sind gespannt und freuen uns auf einen regen Austausch!
Friedrich Rantzau ist zuversichtlich, dass die Gesellschaft auch im kommenden Jahr voller Energie auf Kurs bleibt. Gemeinsam mit dem Vorstand wünscht er allen für das neue Jahr Zuversicht, Glück, Gesundheit, Kraft und Eintracht. Frohe Festtage und alles erdenklich Gute für das Jahr 2024!
-rgsh- (211223)*
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Das Bild zeigt Dr. Jens Ahlers bei einer der Führungen auf dem Rendsburger Vorwerk aus Anlass des Festaktes zu 175 Jahre Beginn der „Erhebung“ Foto: Junge