Seit 1923 bis 2019 brachte die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) 88 Bände von „Nordelbingen – der Zeitschrift zu Forschungen zur Geschichte der Kunst, Kultur, Architektur, Literatur“ heraus. Dann war es trotz einer eingeschworenen Fangemeinde nicht mehr zu finanzieren, diese aufwendig illustrierten und gedruckten Bücher herzustellen. Es gab einerseits heftige Proteste gegen das Ende von Nordelbingen, andererseits war ein Neustart als aufwendige reine Printausgabe nicht mehr zu finanziern. Nun liegt der Band 89 von „Nordelbingen“ pünktlich zum Fest im 100. Jahr der Reihe vor. Möglich wurde das durch einen breiten Verbund für die Redaktion und eine neue Form, die nun der Universitätsverlag der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ermöglicht. „Nordelbingen“ wird nun einmal im Open Access zum digitalen Lesen angeboten (https://www.universitaetsverlag.uni-kiel.de/de/programm/zeitschriften/NE). Der aufwendige Band mit acht Aufsätzen, Rezensionen und zusammen 244 Seiten mit zahlreichen Abbildungen kann auch für 44,90 € als Druckexemplar bestellt werden. https://www.buchkatalog.de/nordelbingen-9783910591158 .

Prof. Thomas Steensen hatte sich als Vorsitzender der GSHG besonders intensiv darum gekümmert, dass Nordelbingen im Jubiläumsjahr wieder erscheinen kann. Er fand schließlich im ganzen Land Mitstreiter. So wird „Nordelbingen“ nun gemeinsam von der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, dem Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf und der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek herausgegeben. Die Redaktion bilden Professor Klaus Gereon Beuckers, Professor Kathrin Kirsch sowie Professor Sonja Klimek. Unterstützt wird die Redaktion durch einen wissenschaftlichen Beitrat. Charlott Hanning M.A. leistet die Redaktionsassistenz. Die Redaktion spiegelt, dass „Nordelbingen“ einen breiten Themenkanon bedient. In der neue Ausgabe finden sich Aufsätze zum Lübecker Bronzegießer Gerhard Kranemann, der fürstlichen Hofmusik des 18. Jahrhunderts, dem Choralbuch Johann Christian Kittels, zur Sternwarte auf Gut Bothkamp, den deutsch-dänischen Kunstbeziehungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, zur Villa Düsternbrooker Weg 40, zur Geschichtsarbeit der Historischen Landeshalle sowie zur aktuellen Schleswig-Holsteinischen Literatur. Ergänzt wird das durch Rezensionen.

Thomas Steensen ist inzwischen aus dem Vorsitz der GSHG ausgeschieden. Er wie sein Nachfolger Friedrich Rantzau freuen sich, dass es gelungen ist, „Nordelbingen“ auferstehen zu lassen. Daran – so Steensen – hat der Leiter des Universitätsverlages Dr. Kai Lohsträter einen entscheidenden Anteil. Die GSHG hofft nun, dass nicht nur Mitglieder der GSHG beim Universitätsverlag vorbeischauen und „Nordelbingen“ bestellen.

-ju- (081223)*