Thusnelda Kühl (*1872-1935†) schaffte es um die Wende zum 20. Jahrhundert als eine der ersten Frauen in Deutschland, sich als Autorin zu etablieren. Sie wurde als „Dichterin der Marschen“ bekannt. Doch die Eiderstedterin schuf nicht „Heimatromane“, sondern setzte sich mit den Gegensätzen von Stadt und Land, der Rolle der Frau, der Industrialisierung und dem nordfriesischen Revolutionär Harro Harring auseinander. Das Porträt dieser ungewöhnlichen Frau schrieb Dr. Maike Manske für unsere Reihe „(Un) Sichtbar“. Die Serie will mit zwölf Biografien einen neuen Blick auf Frauen werfen, die in Schleswig-Holstein Geschichte geprägt haben. Sie führt zum 4. „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ am 2. September 2023 im Schloss Reinbek. Die Großveranstaltung der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) steht für alle historisch Interessierten im Land offen und wird vorrangig von der Arbeitsgemeinschaft Frauen der GSHG vorbereitet. Alle Porträts werden zum 4. Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte auch im Tagungsband nachzulesen sein, der von „Schleswig-Holstein – der Kulturzeitschrift für den Norden“ frisch gedruckt in Reinbek vorliegen soll. Erschienen sind auf <www.geschichte-s-h.de> in der Serie schon Elisabeth Haseloff, die erste Pastorin, und die Herzoginnen von Schleswig (1232 bis 1386), der außerordentliche Lebensweg der „Halliggräfin“  Diana Gräfin von Reventlow-Criminil, ein Porträt von Dorothea Brede, die in Kiel die erste Bahnhofsmission in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein aufbaute, eines von „Toni“ Jensen, SPD Politikerin in der Zeit der Weimarer Republik und die Frau, die Kiels Schulen nach dem zweiten Weltkrieg aufbaute, von Lianne Paulina-Mürl, der ersten Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, und die schwedische Prinzessin Hedwig Sophie, die als junge Witwe die Geschicke von Schleswig-Holstein-Gottorf fest in die Hand nahm, sowie das Porträt von Margarethe I., der Herrscherin über drei Reiche.

-rgsh (180323*)

Bild: gemeinfrei