Das gezackte Schild der Schauenburger Grafen Gerhard I. und Johann I. von Holstein auf deren Siegel. Daraus sollte im Laufe der Jahrhunderte das holsteinische "Nesselblatt" werden
Das gezackte Schild der Schauenburger Grafen Gerhard I. und Johann I. von Holstein . Daraus sollte im Laufe der Jahrhunderte das holsteinische „Nesselblatt“ werden

Holstein beschrieb am Anfang nicht mehr als das Siedlungsgebiet der Holsaten. Der sächsische Stamm hatte seinen Gau in der Mitte des heutigen Holsteins mit Kern um das heutige Neumünster. Als 1110 die Schauenburger die Regierung in der Grafschaft Holstein übernahmen, war sie noch eine von vielen gleich großen oder größeren. Das Gebiet wuchs mit der Unterwerfung des slawischen Wagrien. 1390 endete eine Zeit der Teilungen von Holstein. Nur die Grafschaft Holstein-Pinneberg blieb neben Holstein bestehen. 1474 wurde die Grafschaft zum Herzogtum. Erst in der Letzten Fehde (Dithmarschen) von 1559 gelang es den Holsteinern, Dithmarschen unter ihren Einfluss zu bringen. 1640 ging Holstein-Pinneberg dann wieder in Holstein auf. Im Westfälischen Frieden wurde das Herzogtum verpflichtet, Hamburg aus seinem Gebiet zu entlassen. Nach der Annexion durch Preußen 1867 wuchs Holstein. Fehmarn wurde Holstein zugeschlagen. 1876 kam auch das bis dahin selbstständige Herzogtum Lauenburg als Landkreis der preußischen Provinz dazu. 1890 folgte Helgoland. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 gewann Holstein noch einmal 612 Quadratkilometer hinzu. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Holstein 24 Quadratkilometer an Mecklenburg. Seitdem ist das Gebiet weitgehend unverändert.

-rgsh- (0201/0721/0122)

Quelle: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber), Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2