Vor allem Frauen und Kinder machten sich nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die Flucht nach Westen. Nicht wenige Ukrainerinnen wurden bereits an der polnischen Grenze oder auf den Ankunftsbahnhöfen in Deutschland von Handlangern des Prostitutionsgewerbes ins Visier genommen. Die Sicherheitsorgane an den Bahnhöfen kooperieren deswegen eng mit den Bahnhofsmissionen. Mit dem Schutz junger Frauen hat deren Arbeit auch in Schleswig-Holtstein vor 125 Jahren begonnen. Pionierin und treibende Kraft war die Volksschullehrerin Dorothea Brede, die mit nur 21 Jahren in Kiel die erste Bahnhofsmission schuf, die sich zuerst nur um die jungen vom Land in Stadt kommende Mädchen und Frauen kümmerte. Dorothea Brede ist die vierte Frau, die im Land Geschichte gemacht hat. Mir dem Porträt von Jann-Thorge Thöming setzen wir die Reihe „(Un) Sichtbar“ fort. Sie soll einen neuen Blick auf Frauen werfen, die in Schleswig-Holstein die Geschichte geprägt haben. Die Serie mit 12 Lebensgeschichten führt zum 4. „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ am 2. September 2023 im Schloss Reinbek. Die Großveranstaltung der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) steht für alle historisch Interessierten im Land offen und wird vorrangig von der Arbeitsgemeinschaft Frauen der GSHG vorbereitet. Ansprechpartnerin ist die Historikerin und Schriftführerin der Gesellschaft Dr. Melanie Greinert. Alle Porträts werden zum 4. Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte auch im Tagungsband nachzulesen sein, der von „Schleswig-Holstein – der Kulturzeitschrift für den Norden“ frisch gedruckt in Reinbek vorliegen soll. Erschienen sind auf <www.geschichte-s-h.de> in der Serie schon Elisabeth Haseloff, die erste Pastorin und die Herzoginnen von Schleswig (1232 bis 1386) sowie der außerordentliche Lebensweg der „Halliggräfin“, Diana Gräfin von Reventlow-Criminil . Spannende Lebensgeschichten von Frauen bieten auch die Stichworte zu den Schriftstellerinnen Franziska zu Reventlow und Margarethe Boie sowie der ersten Museumsdirektorin und Archäologin Johanna Mestorf.
-rgsh- (14.11.2022)