Der Inste Hans Hansen und seine Frau vor dem Haus in Ostenfeld

Im 17. und 18.Jahrhundert entstand eine Schicht von Menschen, die weder Land noch Wohnraum besaßen. Sie mussten Wohnraum mieten. Aus dem mittelniederdeutschen „Insate“ (Einsasse), also jemanden, der ein Haus mitbewohnt, enstand der Begriff „Inste“. Die Miete konnte durch Geld oder Arbeit erbracht werden. Auf der Geest und in der Marsch war es üblich, das Miete bezahlt wurde. In den ostholsteinischen Gutsbezirken (Gut) kam es nach Beginn der Agrarrefrom Ende des 18. Jahrhunderts, zur Beschäftigung von reinen Deputatarbeitern, die statt Lohn Wohnung und Nahrungsmittel erhielten. Auch sie wurden Insten genannt. Die Insten stellten die untere Stufe der dörflichen Unterschicht dar. Unvollständige Familien, verwitwete Frauen von Kätnern mit ihren Kindern, invalide Landarbeiter oder Landhandwerker gehörten dazu. Mit dem Wachstum der Bevölkerung, verschärfte sich die wirtschaftliche Not. Im Rahmen der Diskussion um das Vereinigungsprozess- und Versammlungsrecht sowie der Meinungsfreiheit kam es 1848 zu Instenunruhen.

-rgsh- (0201/0721)

Quelle: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber), Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2

Bildquelle: Bild von Ernst C. Payne aus dem Archiv des Nordfriisk Instituut, Bredstedt/Bräist