Zwischen 1933 und 1945 haben im Bereich der Landeskirche Schleswig-Holstein 729 evangelische Pastoren gewirkt. Fünf Jahre brauchte Helge-Fabien Hertz, um sie alle zu listen, Quellen und Predigten auszuwerten. Nun legt er zu seiner Doktorarbeit „Evangelische Kirchen im Nationalsozialismus“ das Buch vor. Die Bilanz von Hertz fällt eher ernüchternd aus. Die Begeisterung für den Nationalsozialismus war auch bei den evangelischen Pastoren groß. Viele waren in Partei und SA organisiert, zogen in den Krieg und predigten für „Führer, Volk und Vaterland“. Auch wenn das Bestreben, der Kirche einen Freiraum zu bewahren, deutlich war, gab es keinen oder kaum Widerstand. Hertz hat das akribisch ausgewertet und widerspricht damit einer bisher weit verbreiteten Einschätzung . Dazu hat er online unter https://pastorenverzeichnis.de zu allen 729 Pastoren die Lebensdaten, ein Bild wo es möglich war, NS-Mitgliedschaften und Ämter sowie Texte von und zu den einzelnen Pastoren zusammengestellt. Für www.geschichte-s-h.de hat Dr. Helge-Fabien Hertz seine wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst. Zu finden unter Pastoren im „Dritten Reich“. Dazu gibt es einige Porträts, die mit der Pastorenliste verlinkt sind.
Dr. Helge-Fabien Hertz stellt sein Buch am 6. April 2022, 19 Uhr im Großen Gemeindesaal der Christuskirche in Wandsbek vor. Näheres unter Veranstaltungen
-rgsh- (060322)