Die soziale Lage der unterbäuerlichen Schichten war während des gesamten 19. Jahrhunderts schlecht. Die Situation verschlechterte sich in Folge des überdurchschnittlichen Wachstums der Bevölkerung, steigenden Lebensmittelkosten, der Mechanisierung der Landwirtschaft und daraus folgend auch einem Überangebot an Arbeitskräften. Dadurch sanken wiederum die Löhne. 1846/47 kam es zu ersten Protesten gegen die hohen Getreidepreise. Im Revolutionsjahr 1848 eskalierten die Proteste auch vor dem Hintergrund der nun breit laufenden Diskussion um das Vereinigungs- und Versammlungsrecht sowie der Meinungsfreiheit in den ostholsteinischen Gutsbezirken und auch in Dithmarschen sowie Nordfriesland. Die Angst der besitzenden Klasse vor einer politischen Revolution als Antwort auf die ungelöste „soziale Frage“ war groß, Gutsbesitzer (Gut) wie Bürger fürchteten Aufstände wie während der Revolution in Frankreich. Solche Vorbilder waren den Insten auch durch Agitatoren und städtischer Lehrer vermittelt worden, die dafür warben, sich für die Verbesserung der Lage einzusetzen. Ab Frühjahr 1848 und damit parallel zur Erhebung der Schleswigholsteiner gegen Dänemark wurde gefordert, die tägliche Arbeitszeit von zwölf auf elf Stunden pro Tag zu senken und die Wohnverhältnisse zu verbessern. In der provisorischen Regierung für Schleswig und Holstein gab es Angst vor einer proletarischen und kommunistischen Revolte. Sie griff deshalb militärisch und juristisch gegen die Instenunruhen durch. Im Juni 1848 erbaten die Güter Salzau und Lammershagen militärischen Schutz, im Juli verlegte die provisorische Regierung 50 Dragoner nach Plön im gleichen Monat begannen Demonstrationen in Dithmarschen; wieder wurde Militär entsandt. Im Februar 1849 gab es weitere Streiks der Landarbeiter auf Farve und anderen Gütern, so das im März eine Kompanie nach Oldenburg verlegt wurde. Im Mai wurde Seedorf von der allgemeinen Empörung erfasst. Ein Kommission zur Untersuchung der Lage der Insten wurde zwar eingesetzt, beendete ihre Arbeit jedoch nicht. Die Instenunruhen, die auch als Beginn der Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein angesehen werden, hatten parallel zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung keine Erfolge.
-rgsh- (0201/0721)
Quelle: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber), Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2