Eiderdänen nannte man seit den 1840er Jahren diejenigen, die sich – unabhängig von der nationalen Gesinnung und der Sprache – dafür einsetzten, die dänische Reichsgrenze wieder nach Süden bis an die Eider zu verschieben. Die Eidergrenzpolitik wurde jedoch von den europäischen Großmächten 1848-50 abgelehnt. Von 1861 an lebte sie wieder auf. Schließlich wurde Ende 1863 vom dänischen Reichsrat die Novemberverfassung beschlossen und vom neuen König Christian IX. (*1818/1863-1909 †) bestätigt. Das war ein klarer Verstoß gegen die Londoner Protokolle mit denen 1852 nach der Erhebung und dem Ersten Schleswigschen Krieg der dänische Gesamtstaat wieder hergestellt worden war. Preußen und Österreich marschierten darauf in Holstein und Lauenburg ein. Am 16. Januar 1864 forderten sie Dänemark ultimativ auf, die Novemberverfassung innerhalb von zwei Tagen aufzuheben. Als das nicht geschah, rückten die Truppen über die Eider vor. Der Zweite Schleswigsche Krieg hatte begonnen. Er endete für Dänemark mit dem Verlust von Schleswig und bedeutete gleichzeitig das Ende des Gesamtstaates.
LS/ ju (0201/0613/21)
Quellen: Ulrich Lange (Herausgeber), Geschichte Schleswig-Holsteins – von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2. Auflage 2003, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 3-529-02440-6