Altona von der anderen Elbseite, Lithographie um 1860 von Wilhelm Heuer
Altona von der anderen Elbseite, Lithographie um 1860 von Wilhelm Heuer

Altona entstand im 16.Jahrhundert in der Grafschaft Holstein-Pinneberg um einen Krug herum, der den Hamburgern ”all to na” – also all zu nahe – vor ihrer Stadt lag. 1664 bekam die sich rasch entwickelnde Gemeinde das Stadtrecht verliehen. Aufgrund der dänischen Neutralitätspolitik nahm Altona im 18.Jahrhundert einen großen Aufschwung. Bei der ersten allgemeinen Volkszählung in den Herzogtümern 1803 war Altona nach Kopenhagen mit 24.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im dänischen Gesamtstaat. Jeder zehnte Einwohner war Jude. Seit 1640 war es den Juden erlaubt, sich in Altona niederzulassen, was ihnen die Hansestädte nicht gestatteten. Die Stadt wurde zum Zentrum des jüdischen Lebens in den Herzogtümern. Die Juden profitierten wie den übrigen Bürger vom Aufstieg der Stadt. 1806 war die Altonaer Handelsflotte mit 296 Schiffen größer als die Hamburgs. Die 1807 von den Franzosen verhängte Kontinentalsperre sowie die darauf folgende Blockade der Elbe durch die Engländer beendete die Blütezeit Altonas. Erst ab 1835 und dann im Zuge der Industrialisierung wuchs Altona wieder. Das seit 1867 preußische Altona und die freie und Hansestadt Hamburg wuchsen in der Gründerzeit im Zuge der rasanten Zunahme der Bevölkerung zusammen. Am 17.7.1932 führte ein Aufmarsch der SA (Sturmabteilung) der NSDAP zum Altonarer Blutsonntag, der zum Anlass genommen wurde, die preußische Regierung abzusetzen. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 ging Altona mit seinen über 240.000 Einwohnern in Hamburg auf.

LS (0802/0603)

Quelle: Klaus-Joachim Lorenzen Schmidt, Ortwin Pelc (Hrsg), Schleswig-Holstein Lexikon (SHLEX), Neumünster, 2000, Wachholtz Verlag, ISBN 3-529-02441-4

Bildquelle: Museum für Hamburgische Geschichte