Die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte sei in einem guten Fahrwasser, resümierte GSHG-Vorsitzender Prof. Dr. Thomas Steensen, als er im Prinzenpalais die gut 40 Mitglieder*innen zur Jahresversammlung begrüßte. Schriftführerin Dr. Melanie Greinert unterstrich das mit ihrem Bericht. Die Zahl der Mitglieder ist 2021 wieder gestiegen, der Neuauftritt der Homepage sei gelungen, neue Arbeitsgruppen gebildet und zum ersten Mal entwickele eine Arbeitsgemeinschaft federführend den „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“. Das Thema am 2. September 2023 im Schloss Reinbek lautet „(Un-) Sichtbar Frauen in der Geschichte Schleswig-Holsteins“.

„Nordelbingen“ soll auferstehen

1923 erschien die erste Ausgabe von Nordelbingen. 2018 schien das Ende der hochgeschätzten Zeitschrift mit Beiträgen zur „Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins“ besiegelt. Seitdem wird das Aus beklagt. Nach erneuten Protesten auf der Jahresversammlung 2021 in Schleswig ergriff der Vorstand die Initiative und versucht nun, Nordelbingen zum 100. Geburtstag 2023 wieder gedruckt vorzulegen. Die neue Redaktion soll sich im November zusammenfinden. Mit der „Wohnungswirtschaft heute Verlagsgesellschaft“ ist schon ein Partner gefunden. Der Verlag ist wahrscheinlich bekannter als Herausgeber der „Kulturzeitschrift Schleswig-Holstein“. Verleger Kristof Warda ist entschlossen, eine hochwertige gedruckte Ausgabe vorzulegen. Dazu soll es auch eine digitale Variante geben. GSHG-Vorsitzender Thomas Steensen berichtete über die Aktivitäten des Vorstandes, Nordelbingen wieder auf den Weg zu bringen. Was derzeit noch fehlt ist Geld. Deshalb wird in Kürze eine Subskription beginnen und Steensen erinnerte daran, dass in Schleswig aus dem Kreis der Mitglieder auch angekündigt worden sei, für den Neustart von Nordelbingen auch zu spenden. Die Kommentare aus dem Kreis der Mitglieder verdeutlichten, dass sich viele Nordelbingen zurückwünschen doch auch klar ist, dass es ohne Abonnenten und Sponsoren nicht gehen wird.

Zwei Neue im Vorstand …

Für die Vorstandswahlen musste Prof. Dr. Detlev Kraack als stellvertretender Vorsitzender in die Bütt. Nach drei Jahre stand die Neuwahl des Vorsitzenden an. Prof. Dr. Thomas Steensen wurde für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Dr. Melanie Greinert bleibt Schriftführerin der GSHG. Die Wahlen wurden von viel Beifall begleitet. Einstimmig (jeweils bei Enthaltung der zu Wählenden) wurde auch Dr. Stefan Magnussen gewählt. Er will im Vorstand den Bereich Social-Media als neues Standbein der GSHG entwickeln. Julia Buchholz kam erst im vergangenen Jahr in den GSHG-Vorstand. Nachdem sie nun aus der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek (SHLB) in das Kultusministerium gewechselt ist, bat sie, aus den GSHG-Vorstand auszuscheiden, um Interessenkollisionen zwischen Arbeit und Ehrenamt zu vermeiden. Ihr folgt nun Dr. Maike Manske. Sie arbeitet als Leiterin der Handschriftenabteilung seit zehn Jahren in der SHLB und freut sich sehr nun im Vorstand der GSHG mitwirken zu können.

Stefan Brenner mit einem spannenden Einblick in die Außenpolitik Lübecks und Dithmarsches zwischen 1500 und 1559

… und am Ende Preise

Das Landesarchiv bewies sich erneut als guter Gastgeber. In der Pause zwischen der Jahresversammlung und der Verleihung der Preise der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte gab es im Prinzenpalais lecker Spargelsuppe, Brot, Getränke und gute Gespräche. Thomas Steensen dankte dafür dem Leiter des Landesarchivs, Vorstandsmitglied Prof. Dr. Rainer Hering und seinem Mitarbeitern, die für die GSHG ihren Feierabend opferten. Stefan Brenner als diesjähriger Gewinner des Nachwuchspreises stellte seine Arbeit über die Beziehungen zwischen der Bauernrepublik Dithmarschen und der Hansestadt Lübeck zwischen 1500 und 1559 („letzte Fehde“) eindrucksvoll vor. Dank der Brunswiker Stiftung wurde der Nachwuchspreis in diesem Jahr verdoppelt. Stefan Brenner konnte sich so über 2.000 € aus der Hand des GSHG-Vorsitzenden freuen. 5.000 € gibt es nun für den Preis der GSHG, den dieses Jahr Dr. Helge-Fabien Hertz für seine außergewöhnliche Arbeit über die 729 Pastoren im Dritten Reich und ihre Beziehungen zum Nationalsozialismus erhält. Leider war der Preisträger erkrankt. Er wird im Rahmen der kommenden Vorstandssitzung der GSHG geehrt. Eine Zusammenfassung der Arbeit von Hertz ist hier auf der Homepage der GSHG zu finden.

Das Landesarchiv im Prinzenpalais in Schleswig: nette Gastgeber für die Jahresversammlung 2022 der GSHG

-ju- (210922*)