Professor Dr. Thomas Steensen ist das siebte Ehrenmitglied der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG). Die Ehrung der ältesten und größten Geschichtsgesellschaft in Schleswig-Holstein erfolgte durch den GSHG-Vorsitzenden Friedrich Rantzau im vollbesetzen Rittersaal des Schlosses vor Husum. Zu Ehren von Steensen waren neben Mitgliedern und Wegbegleitern die Geschichts- und Heimatvereine, der Friesenrat, das Nordfriisk Instituut, das Plattzentrum aus Nordfriesland und einige Institutionen mehr sowie den Minderheitenbeauftragten des Landes Johannes Callsen vertreten. Kreispräsident Frank Zahel und Landtagsabgeordneter Manfred Uekermann (MdL CDU) vertraten Kreis und Politik. Insgesamt waren es wohl an die 100 Gäste.

für seine Arbeit

Thomas Steensen war lange Jahre Beiratsvorsitzender der GSHG und die bis vergangenen September vier Jahre auch Vorsitzender. Aus gesundheitlichen Gründen gab beim Tag der Geschichte in Reinbek das Amt auf. Sein Nachfolger Friedrich Rantzau erinnerte in seiner Laudatio an das ungewöhnliche Engagement und die nachhaltigen Erfolge von Steensen. So brachte er 2016 den ersten „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ auf den Weg, der seitdem alle zwei Jahren und mit wachsendem Erfolg begangen wird. Am Ende rettete er auch nach 100 Jahren die Kunst und Kulturzeitschrift „Nordelbingen“. Er habe in seiner ruhigen, freundlichen Art viel – und das mit Nachdruck – bewegt, lobte Rantzau, bevor er Thomas Steensen unter Applaus das GSHG-Namenschild mit dem Zusatz „Ehrenmitglied“ anheftete.

Erstmals seit 1870: GSHG präsentiert ZSHG

Bevor in Husum die Feier mit einem Vortrag von Thomas Steensen über die erste Bundestagswahl in Nordfriesland vor 75 Jahren endete, wurde die druckfrische Ausgabe der „Zeitschrift für Schleswig-Holsteinische Geschichte“ (ZSHG) im Gespräch zwischen Herausgeber Prof. Dr. Detlev Kraack und Vorstandsmitglied Werner Junge vorgestellt. Die seit 1870 verlegte Fachzeitschrift ist seit vier Jahren neu und spannend gestaltet. Auch das – so erinnerte Kraack – ein Verdienst von Thomas Steensen. Die 149. Ausgabe war die erste, die von der GSHG öffentlich vorgestellt wurde.

Das bietet die neue Zeitschrift

Prof. Dr. Detlev Kraack blickt in der vom Mattthiesen Verlag in Husum frisch vorgelegten ZSHG im ersten Aufsatz darauf, wie vor 500 Jahren die Gutsherrschaft entstanden ist. Oliver Auge und Peter Wulf haben Beiträge zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung beigetragen. Andreas Betzold erinnert an die Verweigerung des Eides dänischer Abgeordneter im Preußischen Landtag. Wie sich die Hyperinflation von 1923 im preußischen Altona ausgewirkt hat, untersucht Frank Omland. Kai Detlev Sievers berichtet über die Erinnerungen eines Hausmädchens im Hause von Wilhelm Anschütz in den 1920er Jahren. Die Verkündigungspraxis des Kieler Pastors Paul Husfeldt im „Dritten Reich“ hat Helge-Fabien Hertz untersucht. Den Anfängen des Bundeslandes Schleswig-Holstein widmet sich Heinrich Erdmann.

Fotos: (oben) Werner Junge /Galerie: Ortwin Pelc

Werner Junge (250424)

„He leep immer rum as Adenauer“ ein auch launiger Vortrag über die erste Bundestagswahl in Nordfriesland von Prof. Dr. Thomas Steensen
Friedrich Rantzau im Small Talk mit der Friesenratsvorsitzenden Ilse Johanna Christiansen. Minderheitenbeauftragter Johannes Callsen hört gespannt Nordfrieslands Kreispräsident Frank Zahel zu
Herzlichen Glückwunsch: ein sichtlich bewegtes neues Ehrenmitglied
Nordfrieslands ehemaliger Landrat Dieter Harrsen erklärt dem ehemaligen Vorsitzenden der GSHG und Ehrenmitglied Jörg Dietrich Kamischke die (nordfriesische) Welt