Es sind gerade zwei Dutzend Quellen aus dem 13. und 14. Jahrhundert in denen die Herzoginnen von Schleswig genannt werden oder gar als Handelnde agieren. Diese Armut an Dokumenten ist von der Geschichtswissenschaft lange als Beleg gedeutet worden, dass die Frauen an der Seite der Herzöge nichts bewegen konnten und nichts bewegt haben. Das wird inzwischen anders gesehen. Dr. Stefan Magnussen hat sich mit der Frage beschäftigt. Er stellt in seinem Beitrag Herzoginnen von Schleswig (1332-1386) einige Herzoginnen vor. Besonders deutlich werden Macht und die Freiheit im Handeln an Herzogin Richardis. Sie und andere Frauen sind von nun an jeden Monat neu auf dieser Homepage der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) zu finden. Die Lebensgeschichten führen zum 4. „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ am 2. September 2023 im Reinbeker Schloss. „(Un)Sichtbar – Frauen in der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ ist der Titel. Die Großveranstaltung steht für alle historisch Interessierten im Land offen und wird vorrangig von der Arbeitsgemeinschaft Frauen der GSHG vorbereitet. Ansprechpartnerin ist die Historikerin und Schriftführerin der Gesellschaft Dr. Melanie Greinert. Sie meint: „Es ist unser Ziel auszuloten, in welchen Feldern in Schleswig-Holstein der Beitrag von Frauen zur Geschichte des Landes erforscht ist und Frauen auch sichtbar auffallen und wo und warum sie oft noch unsichtbar sind“. Alle Porträts werden zum 4. Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte am 2. September auch im Tagungsband nachzulesen sein, der von „Schleswig-Holstein – der Kulturzeitschrift für den Norden“ frisch gedruckt in Reinbek vorliegen soll.
-ju- (021022*)