Der Begriff der wendischen Städte taucht im Zusammenhang mit dem Mittelalter immer wieder auf. Man versteht darunter die im ehemals slawischen (wendischen) Siedlungsgebeit neu gegründeten Städte: Lübeck, Kiel, Wismar, Rostock und Stralsund. Das Bündnis der „Wendischen Städte“ erscheint unter diesem Namen zum ersten Mal 1280. Gewöhnlich zählt man auch Hamburg und Lüneburg dazu, die fast immer mit ihnen verbündet waren. Seit 1265, als diese Städte einander versprachen, die gemeinsamen Angelegenheiten jährlich zu beraten, konnte der wendische Städtebund als dauerhaft gelten. Er wurde durch pommersche Städte verstärkt, also außer durch Stralsund auch durch Greifswald, Stettin und Anklam. Die wendischen Städte bildete auch eines der vier Quartiere innerhalb der Hanse, in denen jeweils ein „Vorort“ die leitende Rolle wahrnahm.
ulla/LS (0602/0721)
Literatur: Philippe Dollinger, Die Hanse, Stuttgart 1966