In den 1920er Jahren übersetzte der Leiter der Vogelwarte Helgoland Dr. Hugo Weigold (*1886-1973†) den neutralen englischen Begriff „oil pollution“ drastisch mit „Ölpest“. Neben dem Auftreten von Ölpesten an den Stränden durch Schiffsunfälle oder Zwischenfällen auf Bohr- und Förderplattformen ist die so genannte „schleichende Ölpest“ in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Der Begriff beschreibt den „normalen“ Eintrag von Öl in das Meer durch den Schiffsbetrieb (aus dem Betrieb der Maschine, Reste in Ballastwasser, Bilgen oder aus Tanks), aus Flüssen, durch Baggerarbeiten, von Offshore Plattformen sowie durch Raffinerien. Obwohl die Bestimmungen und die Kontrollen in den vergangenen Jahren verschärft wurden, gehen offizielle Stellen nach wie vor davon aus, dass durch die schleichende Ölpest und zum Teil legal pro Jahr 100.000 Tonnen Öl allein in die Nordsee gelangen.
-ju- (0201/0721)
Quelle: Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten SH
Bildquellen: Vogelwarte Helgoland, Nationalparkamt SH