Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Bad Segeberg nach einer Verwendung des 1937 für die Nationalsozialisten fertiggestellten Kalkbergstadions gesucht. 1950 unterbreitete der Intendant der Lübecker Bühnen, Robert Ludwig, der Stadt Segeberg den Vorschlag, Karl-May-Spiele vor der Felsenkulisse zu inszenieren. Ludwig hatte vor dem Krieg schon in Rathen bei Dresden, der Geburtsstadt Karl Mays (*1842-1912†), solche Festspiele in Szene gesetzt. Er konnte die Kommunalpolitiker überzeugen. Mit einem städtischen Zuschuss von 25.000 Mark wurde 1952 mit dem Stück „Winnetou“ der Anfang gewagt. 98.000 Zuschauer besuchten die 15 Vorstellungen. Die damit erreichte Zahl von durchschnittlich 6.500 Zuschauern pro Aufführung wurde bis heute nie wieder erreicht. Seit 1952 gibt es jährlich Freilichtaufführungen nach Motiven der ab 1892 verlegten Abenteuerromane von Karl May. Die Spiele verfügen inzwischen über einen Jahresetat von rund vier Millionen Mark.
-Hans-Peter Sparr- (0301 /0721))
Quelle: „Der Kalkberg. Naturdenkmal und Wahrzeichen der Stadt Bad Segeberg“, Hans-Peter Sparr, 1997, Christians, Hamburg, ISBN 3767212994
Bildquelle: Archiv Hans-Peter Sparr