Grenzverein
Grenzverein

1946 gründete Landrat Friedrich Wilhelm Lübke (*1887/1954†) den „Verein für Erwachsenen- und Büchereiwesen“ als Nachfolger des „Wohlfahrts- und Schulvereins für Nordschleswig“ von 1919.1949 erfolgte die Umbenennung in „Deutscher Grenzverein für Kulturarbeit im Landesteil Schleswig“. Der Grenzverein war eine Reaktion auf den wachsenden Einfluss der dänischen Minderheit (Dänische Bewegung). Der Grenzverein übernahm die Büchereizentrale, auf dem Scheersberg in Angeln entstand ein Jugend- und Kulturzentrum, in Leck die Heimvolkshochschule sowie die Grenzakademie Sankelmark. Aufgrund starker Förderungen durch die CDU-Landesregierungen seit 1950 konnte der Grenzverein seine Position und sein Angebot erheblich ausbauen. Seit dem Regierungswechsel 1988 wurden ihm die öffentlichen Mittel stark beschnitten. Anfang  der 2000er Jahre begann der damalige Landrat des Landkreises Schleswig-Flensburg, Jörg-Dietrich Kamischke, den Grenzverein neu auszurichten. Er suchte  bewusst die Verständigung mit der dänischen Seite. In diesen Jahren entstanden enge Kooperationen. Dass sich der Grenzverein grundlegend neu ausgerichtet hat, dokumentiert auch der Umbau der Akademie Sankelmark. Sie wurde 1999 mit der bis dahin in Leck beheimateten Europäischen Akademie zusammengeführt und wird nun mit breiter Trägerschaft als „Europäische Akademie Schleswig-Holstein“ geführt.  2011 verlegte außerdem die Academia Baltica ihre Geschäftsstelle von Lübeck nach Sankelmark. Seitdem bilden die Akademie Sankelmark, die Europäische Akademie Schleswig-Holstein und die Academia Baltica das Akademiezentrum Sankelmark.

-ju- (0802/0319/ 0721)

Quelle: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber), Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2

Bildquelle: Vignette des Grenzvereins