Blick auf das Ostufer der Flensburger Innenförde

 

Förde bezeichnet (nach dem dänischen fjord) eine tief ins Land einschneidende Meeresbucht. Sechs Förden gibt es in Schleswig-Holstein. Sie entstanden nach der Eiszeit (Eiszeitland) als Schmelzwasserabflüsse und füllten sich durch den folgenden Anstieg der Ostsee. Die Kieler und die Flensburger Förde sind heute noch als solche erkennbar. Eckernförde liegt zwar an einer Förde, der Stadtname leitet sich jedoch aus dem Niederdeutschen ab und bedeutet „Eichenfurt“. Die Schlei ist ebenfalls zu den Förden zu zählen. In der Lübecker Bucht schlossen Nehrungen die Förden, so dass bei Travemünde heute kaum noch der Charakter einer Förde zu erkennen ist. Während die Trave sich zumindest noch ihren Weg durch die Nehrung in die Ostsee bahnt, ist die Hemmelsförde nördlich der ehemaligen Brodtener Halbinsel durch eine Nehrung (auf der Timmendorf und Niendorf liegen) völlig von der Ostsee abgeschnitten. Aus der Förde wurde so der Hemmelsdorfer See. Durch das Ostseehochwasser von 1872 wurde durch den Bruch der Nehrung für kurze Zeit aus dem (Süßwasser) See wieder eine salzige Förde.

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Quellen:Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber), Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2;Kurt-Dietmar Schmidtke, Die Entstehung Schleswig-Holsteins, Wachholtz-Verlag, Neumünster, 1995, ISBN 3 529 05316 3