22.11.2022

Vortrag

„Das Danewerk – im Krieg verschandelt, im Alltag umkämpft“ – Das Danewerk ist in den vergangenen 200 Jahren immer wieder Konfliktthema gewesen: Dänen gegen Deutsche, Wehrmacht gegen Archäologen, Landwirte gegen Denkmalschützer. Der Leiter des Danevirke Museum hat ein neues Buch über diese neuere Geschichte geschrieben, in der die Menschen über den Schutz des Denkmals immer wieder in Clinch gerieten. Diese Geschichte ist stark mit der Person Søren Telling verbunden. Der eigenwillige Mann, der Ende der 1930er aus Dänemark einwanderte, hat nicht nur als Hilfskraft an der Naziarchäologie teilgenommen und im Krieg einen Beitrag zur Rettung wichtiger Kulturgüter wie der Runensteine von Haithabu oder der Nydam- und Thorsbergfunde geleistet. Er verteidigte auch nach dem Krieg das Danewerk derart kompromisslos und handfest gegen Beschädigungen und harmlosere Nutzungen, dass sich viele ältere Anwohnerinnen und Anwohner des Walls noch heute mit Graus daran erinnern. Lars Erik Bethge stellt die Ereignisse der letzten zwei Jahrhunderte, die das Leben vor Ort in Dannewerk und den anderen Gemeinden entlang des Denkmalsgeprägt haben, anhand vieler bisher unveröffentlichter Fotos und Dokumente vor. Zu dem Vortrag laden der Ortskulturring Danewerk und das Danevirke Museum, am Dienstag, 22. November, 20 Uhr in das Feuerwehrgerätehaus der FF Dannewerk, Ochsenweg 1, 24827 Dannewerk, Anmeldungen unter 04621 31 332 oder per eMail karen-koos@gmx.de . Der Eintritt kostet 2 Euro.

Auf dem Bild vom Halbkreiswall in Haithabu ist im Hintergrund Søren Telling zu sehen.

Bildquelle: Arkivet ved Dansk Centralbibliotek