Entlang der Westküste zieht sich ein Naturschutzgebiet von immerhin 450 Kilometern Länge, jedoch nur 150 Metern Breite. Das Kuriosum entstand, als Oktober 1985 der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer durch ein Landesgesetz geschaffen wurde. 1974 war schon das Naturschutzgebiet Nordfriesisches Wattenmeer entstanden. Es war Ergebnis des gescheiterten ersten Anlaufs, einen Nationalpark Wattenmeer zu schaffen. Vor dem zweiten Versuch wurde auch das Dithmarscher Watt als Naturschutzgebiet ausgewiesen, damit nun das gesamte schleswig-holsteinische Wattenmeer von List auf Sylt bis zur Elbmündung unter Schutz gestellt werden konnte. Im erbitterten Kampf um den Nationalpark wurde seitens des Landes ein Kompromiss nach dem anderen eingegangen. Um die Bedenkenträger des Küstenschutzes zu beruhigen, wurde deshalb festgelegt, der Nationalpark sollte erst 150 Meter vor der Deichkrone beginnen. Dieser Streifen stand jedoch schon unter Naturschutz. An diesem Status wurde nichts geändert. So entstand das äußerst lange und äußerst schlanke Naturschutzgebiet.
-ju- (0314/0921)
Quelle: Nationalparkamt Tönning; Pi Schutzstation Wattenmeer 24.1.2014