Der Südschleswigsche Verein (Sydslesvigsk Forening, SSF) hat am 10. November 2021 seine Pläne für ein neues Museum am Danewerk vorgestellt. Das renommierte Kopenhagener Architektenbüro Lundgaard & Tranberg Arkitekter hat es entworfen. Das 1.900 Quadratmeter große Gebäude soll bis Ende 2024 am UNESCO-Welterbe bei Schleswig entstehen. Lundgaard & Tranbjerg hat schon in Kopenhagen das neue Schauspielhaus und das Freiheitsmuseum realisiert. Finanziert wird das rund 10 Millionen Euro teure Besucherzentrum mit einer neuen Dauerausstellung durch großzügige Schenkungen von zwei dänischen Stiftungen. Die A. P. Møller Stiftung stellt mit 8,6 Mio. € den Löwenanteil zur Verfügung; die Augustinus Fonden legen 1,75 Mio. € drauf. Der dänische Staat und das Land Schleswig-Holstein fördern den Betrieb des neuen Museums mit jährlich jeweils 132.500 Euro. 

Trotz seiner Größe soll sich das neue Haus des Danewerkmuseums in die Landschaft einfügen

Ein Haus mit Respekt für das Welterbe

Die Form des neuen Museums wurde durch den Wall inspiriert und soll sich der historischen Anlage behutsam anpassen. Das Gebäude erhält eine transparente Fassade, die sich hin zum Hauptwall öffnet und die Besucherinnen und Besucher des Archäologischen Parks in die hellen Räume einlädt.  Die Architektin Lene Tranberg spricht von einem spannenden Prozess ” Wir haben Wert daraufgelegt, ein Museum zu schaffen, das in der Landschaft deutlich präsent ist, mit einem großen Dach das alles umfasst und signalisiert: Hier treffen sich Menschen über Grenzen hinweg – und hier wird eine 1500-jährige Geschichte vereint. Gleichzeitig wollten wir, dass der Hauptwall des Danewerks die Hauptrolle spielen soll. Deshalb begegnet das Gebäude der umgebenden, sanften Landschaft mit Demut“. Das alles soll nachhaltig entwickelt werden. Die Vorsitzende des SSF, Gitte Hougaard Werner freut sich nun auf den Baubeginn und dankt den Sponsoren. Lars Erik Bethge als der neue Leiter des Danevirke Museums ist sich sicher, dass das neue Museum die Geschichtserzählung und das Erlebnis des größten Bodendenkmals Nordeuropas auf eine neue Ebene heben wird: ”Das neue Gebäude gibt uns ideale Bedingungen um unseren Gästen einen angenehmen und spannenden Aufenthalt zu bieten, wenn sie das Welterbe im Archäologischen Park und das Museum besuchen“. Gleichzeitig sei das neue Museum auch ein historischer Meilenstein der deutsch-dänischen Museumszusammenarbeit.

Drinnen und Draußen sollen in dem neuen Museum ineinander übergehen

Das soll entstehen

Das neue Danevirke Museum wird direkt am Hauptwall des Danewerks dort entstehen, wo seit 1990 das bisherige Museum betrieben wurde. Das neue Gebäude mit rund 1900 Quadratmetern wird die historische Anlage auf neue Art zeigen. Dazu gibt es nach dem Plan Sonderflächen, Raum aktives Arbeiten mit Schulklassen, dazu einen Outdoor-Bereich, ein Café und einen Shop geben. Das neue Gebäude soll zudem Veranstaltungsräume bieten, die auch für das Welterbe Haithabu-Danewerk, die dänischen Minderheit, der Gemeinden und Vereine am Dannewerk genutzt werden können. Dem Zeitplan sieht den Abbruch des Danevirke Museums und des Rothenkrugs im kommenden Frühjahr vor. Danach untersucht das Archäologische Landesamt den geschichtsträchtigen Ort eingehend. Es wird davon ausgegangen, dass dafür auch Ausgrabungen vorgenommen werden. Wie lange die dauern ist noch offen. Deshalb gibt es nur einen voraussichtlichen Termin. Lars Erik Bethge hofft Ende 2024 die ersten Besucher im neuen Haus begrüßen zu können. Die Geschichte des Danewerks können Sie hier auf <www.geschichte-s-h.de> nachlesen. Träger des Danevirke Museum ist der Sydslesvigsk Forening (SSF), die kulturelle Hauptorganisation der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein. Das Museum arbeitet auch eng mit den schleswig-holsteinischen Landesmuseen zusammen.  

Rasmus Meyer/ rgsh (1121)

Animationen: Lundgaard & Tranberg – Copenhagen