Der diesjährige Nachwuchspreis der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) geht an Stefan Brenner. Mit dem von der Brunswiker Stiftung gestellten Preisgeld von inzwischen 2.000 Euro wird die Masterarbeit „Im Fahrwasser regionaler Hansestädte – Dithmarschen in den Konfliktfeldern des westlichen Ostseeraums (1500–1559)“ ausgezeichnet. Sie ist an der Abteilung für Regionalgeschichte bei Professor Dr. Oliver Auge an der Christian-Albrechts-Universität entstanden. Der Kieler Stefan Brenner behandelt in seiner Arbeit die Bündnispolitik Dithmarschens mit Lübeck in der Zeit zwischen der Schlacht von Hemmingstedt (17. Febr. 1500) bis zur Letzten Fehde (1559). In der gut strukturierten Arbeit stehen die Jahrzehnte nach dem dänisch-wendischen Krieg (1509-1512) im Mittelpunkt, in denen Dithmarschen in engere Beziehungen zu Lübeck trat, das sich auf einem späten Höhepunkt seiner Macht befand. Für Lübeck und die wendischen Städte war Dithmarschen ein geeigneter strategischer Partner, um dänisch-holsteinische Hegemonieansprüche im westlichen Ostseeraum abzuwehren. Nach Ansicht der Jury der GSHG stellt Stefan Brenners umfangreiche und hervorragend geschriebene Studie Dithmarschen in seiner historischen Sonderrolle mit dem Anspruch dar, seine quasi-autonome Stellung gegen die benachbarte Fürstenmacht zu behaupten. 

Der Nachwuchspreis der GSHG wird seit 2015 vergeben. In diesem Jahr hat die Brunswiker Stiftung das Preisgeld auf 2.000 Euro verdoppelt. Stefan Brenner stellte seine Arbeit nach der Jahresversammlung der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte am 21. September 2022 im öffentlichen Teil von 19 Uhr an im Prinzenpalais des Landesarchivs in Schleswig vor. 

-ju- (22.09.2022*)