Mit einer Führung durch das Eutiner Schloss um 15 Uhr beginnt am Sonnabend, 16. November 2024, der Tag der diesjährigen Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG). Kurz nach 16 Uhr geht es dann die paar Schritte vom Barockschloss rüber zur Landesbibliothek Eutin. Nach dem Kaffee um 16.30 Uhr beginnt um 17 Uhr die Mitgliederversammlung. In diesem Jahr liegt auch der Vorschlag auf dem Tisch, die Beiträge zu erhöhen und neue Formen für die Mitgliedschaft zuzulassen. Neben Wahlen zum Vorstand sind dann die Vergabe des Nachwuchspreises und des Preises der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte die abschließenden Glanzlichter. Finanziert werden die mit 2.000 € und 5.000 € dotierten Preise von der Brunswiker Stiftung. Schriftführerin Vivien Specht bittet alle, die nach Eutin kommen möchten, sich digital anzumelden.
Zwei Gebäude mit Geschichte
Um 1320 wählten die Bischöfe von Lübeck die damalige Burg in Eutin als Wohnsitz. 1586 stieg Eutin als Sitz des Fürstbistum zur zweiten landesherrschaftlichen Residenz in der Herzogtümern auf. 1689 brannte sie weitgehend nieder. 1716 hatte der schwedische Architekt Rudolph Matthias Dallen das neue Schloss Eutin im Stil des Barocks geschaffen. Von außen ein stattlicher Rotsteinbau, im Karree des Hofes dagegen von fast mediterraner Leichtigkeit, begeistert die Anlage – eingebettet in einen großen Garten – bis heute. Auf dem Vorplatz liegt die Eutiner Landesbibliothek, die ihre Wurzeln in der Zeit der Aufklärung 1792 mit dem Aufbau einer öffentlichen Bibliothek hat. Die Bibliothek wird seit 1975 von einer Stiftung im Kreis Ostholstein getragen. 1980 zog sie in die Kutschenremise am Schlossplatz um. Zum 150-jährigen Bestehen beschloss das Land Schleswig-Holstein, den Ausbau finanziell zu unterstützen. 1989 schließlich kaufte der Kreis das ehemalige Kavaliershaus am Schlossplatz. 1994 konnte es feierlich eröffnet werden. Weil sich in den Beständen in Eutin ein ungewöhnlicher Reichtum an historischen Reiseberichten findet, gibt es dort seit 1992 die „Eutiner Forschungstelle zur historischen Reisekultur“. Im Kavaliershaus hat auch die Arbeitsstelle zur Kulturgeschichte Ostholsteins ihren Sitz, die vom GSHG-Beiratsmitglied Betty Brux-Pinkwart betreut wird.
-ju- (180824)*
Foto: Schloss Eutin