Wie muss sich die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) entwickeln, um mit ihrer Arbeit und ihrem Angebot fit für die Zukunft zu werden? Diese Frage stand über dem eintägigen Strategieworkshop im Bürgersaal des Hohen Arsenals In Rendsburg. Eine Strategie sei ein Leitfaden, um langfristige Ziele zu erreichen, führte GSHG-Vorsitzender Friedrich Rantzau in den Tag ein. Dann übernahmen die Beiratssprecherin Karen Bruhn und und Ortwin Pelc aus dem Vorstand. Sie hatten den Workshop geplant. Er brachte eine Gruppe von rund 30 Engagierten aus Beirat, Vorstand, den Arbeitsgemeinschaften sowie der Mitgliedschaft zusammen. Dazu kamen Gäste. Zunächst ging es aufgeteilt in drei Gruppen für alle in die „World-Cafés“. Themen waren Gemeinschaftsengagement, die Mitgliedergewinnung und die Digitalisierung. Geleitet von jeweils zwei Moderatorinnen diskutierten, analysierten und notierten alle drei Gruppen nacheinander an den drei Tischen. Am Ende waren die Tische beschrieben, an den Pinwänden kullerten die bunten Zettel.

Intensive Arbeit im „World Café“ Moderation Dr. Angela Huang am Edding. Foto: Ortwin Pelc

Lecker Suppe und „best practice“

Die Fielmannstiftung hatte den Workshop unterstützt und so waren Kaffee, Tee, Kuchen und zum Mittag eine leckere Gemüsesuppe für alle da. Nach der Mittagspause ging es um gute Beispiele, also „best practice“. Ein Beispiel der „Junge Verein für Hamburger Gechichte“. Christina Urbanek als eine der Initiatorinnen stellte vor, wie es in Hamburg gelungen ist, nicht nur junge Studierende für die Geschichte der Stadt zu interessieren. Die breit aufgestellte und insgesamt für 49 Gemeinden arbeitende Heimatgemeinschaft Eckernförde präsentierte Thomas Becker. Vor allem die Breite und die Mitgliedernähe der Angebote erstaunten. Für den Historik Samfund for Sønderjylland gab der neue Vorsitzende Mikkel Leth Jespersen einen Überblick über die Geschichte und die heutige Arbeit. Sie wird auch dadurch geprägt, dass es jeweils auf Amts- oder Kreisebene aktive Unterorganisationen gibt. Mit Rolf Fischer kam als letzter „Best Practicer“ der Vorsitzende der Kieler Gesellschaft für Stadtgeschichte ans Pult. Die Gesellschaft feiert im kommenden Jahr ihr 150-jähriges Bestehen, sie will dafür einen strategischen Prozess einleiten und nicht die übliche Chronik in einer Feierstunde vorstellen.

Finale mit drei Punkten

„Bei der Digitalisierung kam folgendes….“ Dr. Swantje Piotrowski erklärt. Foto: Ortwin Pelc

Zum Abschluss wurden die drei Tafeln der World Cafés vor das Podium geschoben und jeweils von den Moderatorinnen präsentiert. Karen Bruhn hatte nun pro Tafel für jeden drei bunte Klebepunkte ausgelegt. Jeder durfte nun seine Punkte dahin setzen, was ihm zentral erschien oder am Herzen lag. Am Ende ergaben sich so klare Muster und Fragen, mit denen nun Karen Bruhn und Ortwin Pelc weiterarbeiten können. Sie erstellen nun einen Startegieentwurf, der dann in der Gesellschaft zur Diskussion gestellt wird. Dieser Prozess wird etwas dauern. Beide hoffen, dass die Diskussion 2025 fortgesetzt werden kann. Es waren sechs spannende und befruchtende Stunden im Hohen Arsenal in Rendsburg.

Abschluss mit Punkten: Karen Bruhn erklärt wie der Strategieprozess weitergeht. Foto: Werner Junge

-ju- (131024*)