
Der Tag der Mitgliederversammlung begann im 2014 eröffneten „Jahr100Haus“ mit dem „Moin“ des Vorsitzenden Friedrich Rantzau. Zwei geführte Rundgänge durch das Freilichtmuseum Molfsee waren der erste Akt eines schönen Tages mit der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG). Der zweite folgte nach dem Kaffee im Fielmann Kolleg des neuen Eingangshauses mit der Mitgliederversammlung. Am Ende – sozusagen der dritte Akt – war die außergewöhnliche Präsentation des 150. Bandes der „Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Gesichte“ (ZSHG)
60 Jahre Molfsee

Das Freilichtmuseum Molfsee kann in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum feiern. Es tut das am 19. Juni 2025 mit dem Thema „Wind – stete Kraft und launischer Begleiter“. Dann wird es auch darum gehen, dass die alten Holländermühlen in der Zeit ihrer Erbauung von vielen der damaligen Zeit als eine Verschandelung der Landschaft angesehen wurden. Das verriet die Leiterin des Museums Professor Dr. Kerstin Poehls in ihrem Grußwort vor gut 40 Mitgliedern der GSHG im „Jahr100Haus“. Bevor die Mitgliederversammlung damit startete, ging es in zwei Gruppen unter sachkundiger Führung durch ausgewählte Häuser. Ein Besuch – auch ein erneuter – in Molfsee lohnt. Das auch, weil sich viel getan hat und nun in elf der 60 Gebäude die Besucher „Lichtgestalten“ überraschen, die vom Leben in den Häusern erzählen (übrigens auf Wunsch auch auf Dänisch oder Englisch). Das Projekt als Teil einer umfangreichen Sanierung des Museums heißt „Licht.Gestalten – Freilichtmuseum neu erzählt“. Es soll helfen zu verstehen, wie die Menschen in ihrer Zeit in den vorindustriellen Bauernhäusern lebten.
Rückblick – Ausblick – Wiederwahl
Friedrich Rantzau schaute auf ein bewegtes Jahr zurück. Seit der Mitgliederversammlung im November vergangenen Jahres in Eutin ist der schon laufende Strategieprozess weitergegangen. Am 25. Februar diese Jahres luden auf Initiative des Historisk Samfund for Sønderylland dieser und die GSHG gemeinsam in Flensburg zu einer Veranstaltung zu 70 Jahren „Bonn-Kopenhagener-Erklärungen“ ein. Gut 200 Gäste kamen zu der ersten Kooperation dieser Art zwischen den beiden Gesellschaften. Zur Zeit in Vorbereitung ist der fünfte „Tag der schleswig-Holsteinischen Geschichte“ am 11. Oktober 2025. Wieder sind historisch Interessierte in das hohe Arsenal nach Rendsburg eingeladen. Schriftführerin Vivien Specht stellte den in den Mitteilungen 108 ausführlich wiedergegebenen Jahresbericht vor. Aktuell hat die GSHG 1.014 Mitglieder. Schatzmeister Martin Skaruppe präsentierte die ebenfalls in den Mitteilungen vorgelegten Zahlen für den Haushalt 2024 und den Entwurf für 2025 vor. Darin ändern sich durch die Erhöhung der Beiträge erstmals die Einnahmeerwartungen. Dr. Ernst-Joachim Fürsen und Professor Dr. Udo Beer haben wie schon seit langen Jahren die Kasse geprüft, lobten die saubere Kassenführung vor allem durch Maren Kähler als Mitarbeiterin des Schatzmeisters und empfahlen die Entlastung des Vorstandes. Bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder geschah dies einstimmig. So auch die Ergebnisse bei den anstehenden Vorstandswahlen. Dr. Maike Manske und Dr. Stefan Magnussen wurden für weitere drei Jahre bestätigt.
150. ZSHG – Ehrung für Hans F. Rothert

Seit 1870 sind inzwischen 150. Ausgaben der „Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte“ (ZSHG) erschienen. Herausgeber ist Prof. Dr. Detlev Kraack. Eigentlich wollte er aus Anlass des Jubiläums den Inhalt der 150. Ausgabe umfänglich würdigen. Doch der Band kam relativ früh, so dass nicht nur die über 1.000 Mitglieder schon darin geschmökert haben. Kraack wählte deshalb einen anderen Aspekt. Er stellte den Wert und auch die Einzigartigkeit des in jeder Ausgabe umfangreichen Besprechungsteils in den Vordergrund. Hier gelänge es jedes Jahr (fast) alle Veröffentlichungen zur Geschichte des Landes sachkundig vorzustellen. Eine gewaltige Arbeit, die seit Jahren von Dr. Jens Ahlers koordiniert wird. Vor ihm und inzwischen viele Jahre mit ihm arbeitet Dr. Hans F. Rothert. Er kam bereits 1976 in die Redaktion. Hohe Zeit sei es, ihm zu danken und ihn zu ehren, meinte Detlev Kraack unter dem Beifall der Versammelten. Das Problem: Hans F. Rothert ist schon Ehrenmitglied. Da formal mehr in der GSHG nicht geht, gab es eine ergreifende Laudatio, eine Flasche guten Roten und am Ende Standing Ovations für Dr. Hans F. Rothert.
-ju- (15.05.2025*)