Mit weitem Blick über den Plöner See tagte am 22. und 23. November wieder der Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins. Ebenso weit war die Themenvielfalt der vorgestellten Projekte und Forschungsideen. 23 Mitglieder des Arbeitskreises und interessierte Gäste erfuhren etwas über das ambivalente Wirken des Heimatforschers Konrad Struve in Elmshorn, neue Erkenntnisse zur Frühgeschichte Lübecks, neu entdeckte Quellen zur spätmittelalterlichen Geschichte der Hörner Dörfer im Kreis Pinneberg, den Bildern angeblicher Hexen in Schleswiger Dom und zum Briefwechsel einer Familie auf Fehmarn 1863 bis 1874. Sie diskutierten darüber hinaus, wie sich Heinrich Rantzau im 16. Jahrhundert um Pflege und Schutz von Denkmälern durch den Itzehoer Küster sorgte, wie die Fotofamilie Remmer in Langballig vom Malatelier zur Fotografie kam und wie junge Kühe aus den USA als Spenden den Flüchtlingsfamilien im Kreis Pinneberg nach dem Zweiten Weltkrieg halfen. Sie hörten vom Besuch der Stralsunder Museumsdirektorin Käthe Rieck 1961 beim Klassenfeind in Altona und Hamburg, von den Nachlassverzeichnissen der Familie Axen als Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Frühen Neuzeit sowie den Problemen des Lübecker Militärs mit sozialdemokratischen Rekruten zu Beginn der 1890er Jahre. Anregende Vorträge, Gespräche und Erkenntnisse wird es erneut Anfang Dezember 2026 auf dem Koppelsberg geben. Im Rahmen der Tagung erhielt Prof. Dr. Martin Rheinheimer, langjähriger Professor an der Universität Odense, zu seinem 65. Geburtstag eine Festschrift mit dem Titel Fluch und Segen des Meeres. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Küstengesellschaften an Nord- und Ostsee überreicht. Sie kann von Mitgliedern der GSHG vergünstigt erworben werden

Bildunterschrift: In der Mitte Martin Rheinheimer, umrahmt von Ortwin Pelc (links) und Detlev Kraack (rechts) als Herausgeber der Festschrift

Ortwin Pelc (251125*) Foto: Veronika Janssen