Lange angekündigt, nun in Eutin von der Mitgliederversammlung beschlossen: Die Beiträge der GSHG steigen im kommenden Jahr für Einzelmitglieder und für Paare jeweils um zehn € auf dann 50 und 60 € pro Jahr. Zwar nicht ganz neu aber nun wieder – fast möchte man sagen – reanimiert, die sogenannten „Patronate“. Über die finanzielle Lage und eben diese „Patronate“ haben wir mit Schatzmeister Dr. Martin Skaruppe gesprochen.
Martin Skaruppe, bringt der Blick in die Kasse der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte noch Kinderaugen zum Glänzen?
Leider nein. Wir konnten in den vergangenen Jahren aus eigenen Mitteln der Gesellschaft nur unserer Kernaufgaben, nämlich die Herausgaben der Zeitschrift und der Mitteilungen, knapp finanzieren. Zuschüsse zum Beispiel für weitere Bände in unserer Reihe „Quellen und Forschungen“ oder zu landeshistorischen Tagungen gingen stetig zu Lasten unseres Vermögens. Der „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ und unseren beiden Preise sind ohnehin nur durch die großzügige Unterstützung der Brunswiker Stiftung und der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein möglich. Wir sind in das Jahr 2023 noch mit einem Kassenbestand von gut 50.000 € gestartet. Am Ende waren es noch knapp 24.000 €. Das bedeutet wir sind inzwischen knapp vor Null.
Mit Ausnahme der Schüler und Studenten sowie den Organisationen steigen kommendes Jahr die Beiträge, sind wir damit nicht aus dem Schneider?
Das wäre schön. Aber bevor ich dazu was sage: ich war sehr erstaunt und auch angetan, dass die Mitglieder nach zwölf Jahren stabiler Beiträge die Erhöhung nicht nur mit Zustimmung und Verständnis aufgenommen haben. Es gab da in Eutin ja sogar Stimmen, noch etwas höher mit den Beiträgen zu gehen. Dagegen hatte sich der Vorstand jedoch entschieden.
Aber bei über 1.000 Mitgliedern bedeutet die Erhöhung doch einen richtigen Schritt nach oben ….
Das stimmt, denn bisher hatten wir rund 34.000 € Einnahmen aus den Beiträgen im Jahr, künftig werden es gut 40.000 € sein. Damit gewinnen wir etwas Spielraum, um im begrenzten Umfang neben den angesprochenen Kernaufgaben weitere Akzente setzen zu können. Für die Tage der Schleswig-Holsteinischen Landesgeschichte und unserer Preise gilt aber auch in der Zukunft: ohne großzügige Unterstützung durch unsere Sponsoren sind wir hier nicht handlungsfähig.
… nun die „Patronate“ woher kommt die Idee und wie funktioniert das?
Das „Patronat“ – man hat es in den vergangenen Jahren überlesen – steht bei uns seit langer Zeit in der Satzung, wurde aber in der GSHG in der Realität bisher nicht praktiziert. Ich kenne es aus meiner Funktion als Präsident der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft …
…und wie funktioniert das?
Also statt jedes Jahr nun 50 € zu zahle, zahlt man einmal mindestens 500 €, als Paar 750 €. Mindestens heißt hier, es sind auch höhere Beträge möglich. Damit wird man Patron und ist für den Rest seines Lebens beitragsfreies Mitglied der GSHG. Wir hoffen, dass dieses Angebot gut wahrgenommen wird, denn das Ziel oder der Traum ist, wieder ein finanzielles Polster zu bekommen, um die kommenden Jahre weiter unsere Aufgaben erfüllen zu können.
Das Gespräch führte Werner Junge (03122024) Foto: Werner Junge