Zwei parallele, formlose Erklärungen darüber, wie man im eigenen Land mit den Minderheiten umgehen will – mehr sind die Bonn-Kopenhagener-Erklärungen vom 29. März 1955 nicht. Trotzdem standen sie 1955 am Beginn einer Aussöhnung, die das deutsch-dänische Grenzland zu einem europäischen Modellfall werden ließ. Sie beendeten den Grenz- und Nationalitätenkampf in und um Schleswig nach mehr als 100 Jahren, davon allein im 20. Jahrhundert mehr als fünfzig. 70 Jahre danach sei es Zeit, an diese (Achtung: immer in der Mehrzahl!) „Erklärungen“ von 1955 zu erinnern, meinte der Historisk Samfund for Sønderjylland. Dessen Abteilung für Südschleswig, der Sydslesvigs amtskreds, hat die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) eingeladen, dieses durch und durch dänisch-deutsche Jubiläum gemeinsam zu begehen. Das geschieht am Dienstag, 25. Februar 2025, 17 Uhr, im Flensborghus, Norderstraße 76, 24939 Flensburg. Über „Die Bedeutung und Wirkung der Bonn-Kopenhagener-Erklärungen von 1955“ wird Henrik Becker-Christensen sprechen. Thomas Steensen referiert über „Die Friesen und die Minderheitenregelungen von 1949 und 1955. Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt. Unter Veranstaltungen können Sie sich digital anmelden.

Werner Junge (060125/020225/190225)

Bildunterschrift: Auf dem Petersberg bei Bonn wurden Bundeskanzler Konrad Adenauer der dänische Staatsminister H.C. Hansen zum Abschluss der Gespräche feierlich