Bis 1500 wurden Schleswig und Sønderjylland (deutsch: Sütjütland) als synonym auf deutsch und dänisch gebraucht, um das Gebiet zwischen der Königsau (Kongeå) im Norden und der Eider im Süden zu bezeichnen. Danach wurde das Gebiet überwiegend als Schleswig oder Slesvig bezeichnet. Sønderjylland kam erst wieder seit den 1840er Jahren bei der dänischgesinnten Bevölkerung im Zuge des nationalen Streits zwischen der dänischer Sprachmehrheit und der deutscher Minderheit im nördlichen Schleswig in Gebrauch. Nach der Niederlage im zweiten Schleswigschen Krieg 1864 wurde in Dänemark Sønderjylland zur dominierenden Bezeichnung für das Gebiet, während sich auf deutscher Seite der Begriff „Nordschleswig“ etablierte. Nach der Volksabstimmung über den Grenzverlauf (Abstimmungsgebiet) 1920 kam das Gebiet zwischen Flensburg und Königsau zu Dänemark und wurde offiziell als „die südjütischen Landesteile“ („de sønderjyske landsdele“) bezeichnet. Es wurde jedoch bald üblich, den Namen Sønderjylland zu gebrauchen, der sich damit nur noch auf den dänischen Teil des historischen Gebietes des Herzogtums Schleswig bezog. Bei der dänischen Verwaltungsreform 1970 wurde deshalb das neugeschaffene Großamt „Sønderjyllands Amt“ genannt. Das spiegelt die vollständige Integration Nordschleswigs in Dänemark nach 1920. Ob Sønderjylland als Begriff Bestand hat, muss die Zukunft zeigen: zum 1.Januar 2007 wurde die Amtskommune aufgelöst. Dänemark reformierte seine Strukturen erneut, die Kommunen unterhalb der Amtsebene wurden gestärkt und in wenig neue Großregionen zusammengefasst.
-ju- (0406/0223)
Quellen: Hans Schulz-Hansen in Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Hrsg.), Schleswig-Holstein Lexikon, Neumünster, 2000, Wachholtz Verlag, ISBN 3-529-02441-4