Ein Jahr nach dem „Preiselbeerkrieg“ porträtierte Johann Heinrich Tischbein 1789 Carl von Hessen

Mit dem erneuten schwedischen Angriff auf Russland Ende Juni 1788 durch König Gustav III. (*1746/1771-1792†) gab Dänemark seine Neutralität auf. Gemäß des Vertrags von Zarskoje-Selo von 1773 griff es ein. Weil Norwegen in Personalunion mit Dänemark verbunden war, wurde es in den Krieg einbezogen. Die Dänen schickten den Statthalter von Schleswig und Holstein Prinz Carl von Hessen (*1744-1836†) als Feldmarschall an die norwegisch-schwedische Grenze. Am 29. September 1788 trafen die Norweger bei der Brücke von Kvistrum (heute: Munkedal) auf die Schweden. Die Schlacht wurde innerhalb einer Dreiviertel Stunde von den Norwegern gewonnen. Auf beiden Seiten fielen nur je fünf Soldaten. Innerhalb weniger Tage besetzten die Norweger noch zwei Kleinstädte. Zum Fiasko wurde der Feldzug, weil der norwegische Nachschub miserabel organisiert war. So starben innerhalb weniger Wochen etwa 1.500 Soldaten an Krankheiten und Hunger. Weil die hungernden Soldaten in ihrer Verzweiflung nach Waldbeeren suchten um zu überleben, bekam der Krieg den Namen „Preiselbeerkrieg“ (dänisch: Tyttebærkrigen). Am 9. Oktober wurde ein Waffenstillstand geschlossen, am 12. November 1788 kehrten die norwegischen Soldaten aus Schweden heim. Als Folge schickten die Dänen den Offizier Frederik von Haxthausen (*1750-1825†) als Teilnehmer des „Preiselbeerkrieges“ 1793 nach Preußen und Österreich, um sich dort über den Aufbau des Nachschubes zu informieren. 

-ju- (0722*)

Quellen: Wikepedia: Preiselbeerkrieg; Karl von Hessen

Bildquelle: Porträt: Johann Heinrich Tischbein