1929 gab es auf dem Hamburger Heiligengeistfeld eine erste „Große Landwirtschaftliche Ausstellung“ – kurz: GROLA. Sie wurde ein großer Publikumserfolg, allerdings machte die Landwirtschaftskammer als Veranstalter erhebliche Schulden, so dass auf weitere Messen verzichtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann in Rendsburg die Firma Fahrenkrog auf dem vier Hektar großen Nordmarkplatz (heute: Willy-Brand-Platz) Messen zu veranstalten.
Seit 1955 spezialisierte sich die Messe auf das Thema Landwirtschaft. Zum ersten Mal wurde zur „Norddeutschen landwirtschaftlichen Fachausstellung“ eingeladen, das Kürzel NORLA schnell zu einem Begriff. Der Bauernverband übernahm die ideelle Trägerschaft. 1961 zog die NORLA aus der Stadt auf ein eigens südlich des Nord-Ostsee-Kanals geschaffenes 16 Hektar großes Messegelände um. Mit 200.000 Besuchern erreicht die NORLA in diesem Jahr ihren Besucherrekord.
Im jährlichen Wechsel standen in den Folgejahren Landtechnik und Tierschau im Mittelpunkt. Flankiert wurde die Messe vom Landesbauerntag. 1973 wurde die Septembermesse um die „Norddeutsche Kommunale Fachausstellung“ – die NORKOFA – ergänzt, fünf Jahre danach kam die Landesjagdausstellung dazu. Damit reagierte die Firma Fahrenkrog darauf, daß die Landwirtschaft ihre Rolle als zentraler Wirtschaftsfaktor für Schleswig-Holstein verloren hatte.
1990 verlegte man die NORLA vom Herbst in das Frühjahr. 1996 ging man vorübergehend auf einen Zweijahresrhythmus über. Seit 1999 wird die Messe wieder jährlich und im Herbst ausgerichtet. Immer mehr wird sie dabei wieder – wie in den ersten Jahren nach dem Krieg – zu einer Publikumsmesse für den ländlichen Raum mit einem Schaufenster der Landwirtschaft. 2018 besuchten 70.000 Besucher die über 500 Stände auf der NORLA.
-ju- (1002/0721)
Quellen: Reinhardt Hassenstein (Kiel), NORLA, Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber), Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2
Bildquellen: Archiv „Bauernblatt“, Rendsburg