Napoleonische Kriege ist die Sammelbezeichnung für die von dem französischen Kaiser Napoleon I. in Fortsetzung der Französischen Revolutionskriege, ab 1803 geführten Kriege, in die die Herzogtümer seit Oktober 1807 verwickelt wurden. Ausgangspunkt war der Versuch Dänemarks, sich aus den seit 1792 in Folge der Französischen Revolution über Europa ziehenden Kriegen herauszuhalten. Die Neutralität sollte durch ein Bündnis mit Schweden, Preußen und Russland (16.12.1800) gesichert werden. Ziel war es, Schiffe unter dänischer Flagge vor Übergriffen durch die Engländer zu schützen. Anfang April 1801 griffen die Briten Kopenhagen an, um die Dänen zum Austritt aus dem Bündnis zu zwingen. Die Dänen verloren die blutige Seeschlacht. In den folgenden Jahre wuchs der Druck auf das Königreich. Frankreich drohte offen mit einem Einmarsch. Man versuchte deshalb, sich mit den Engländern zu arrangieren. Denen liefen jedoch die Verhandlungen zu schleppend. Sie wurden abgebrochen, kurz darauf kam es zu dem umstrittenen Angriff eines britischen Geschwaders auf Kopenhagen, der die Stadt in Schutt und Asche legte und zur Wegnahme der dänischen Kriegsflotte führte. Am 31. Oktober 1807 schloss Dänemark daraufhin mit Napoleon einen Vertrag über gegenseitige militärische Hilfe. In die Herzogtümer rückten zur Überwachung der Kontinentalsperre gegen England spanische und französische Truppen ein. Aus diesem Grunde wurde auch die Landeswehr aufgestellt. Erst Ende 1813 (siehe Kosakenwinter) erreichten die Napoleonischen Kriege die Herzogtümer, als die alliierte Nordarmee, aufgestellt von Schweden, Russen und Preußen – den ehemaligen Verbündeten Dänemarks – die Grenze überschritt. Die Gefechte bei Bornhöved (7.12.1813) und Sehestedt (10.12.1813), die Belagerungen von Glückstadt und Rendsburg im Dezember 1813/Januar 1814 erzwangen den Frieden von Kiel (14.1.1814), mit dem Dänemark Norwegen an Schweden verlor, sich auf die Seite der Alliierten stellen und Truppen gegen Frankreich entsenden musste. Erst am 8.2.1815 kam es zum Friedensschluss mit Preußen und Russland.
Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt/ ju (1201/0721)
Quelle Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, Ortwin Pelc (Hrsg.), Schleswig-Holstein Lexikon, 2000, Neumünster, Wachholtz Verlag, ISBN 3-529-02441-4; Dieter Kienitz, Der Kosakenwinter, 2000, Heide, Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co, ISBN 3-8042-0865-7