Der slawische Stamm der Polaben wanderte spätestens im 7. Jahrhundert in das von den germanischen Vorbewohnern weitgehend verlassene Land zwischen Trave und Elbe (Lauenburg) ein und siedelte in dem waldreichen Gebiet bevorzugt an Seen und Flüssen. Ab dem 8. Jahrhundert verband sich ihre Geschichte über das Herrscherhaus der Abrodiden mit den Wagriern in Ostholstein und Warnowern im westlichen Mecklenburg (siehe Wagrien). Spätestens seit Beginn des 11. Jahrhunderts wurde Ratzeburg zur Hauptburg der Polaben. Namensgeber war wahrscheinlich Ratibor, der einzige bekannte Fürst der Polaben. Polabien wurde seit den 1160er Jahren von deutschen Siedlern erschlossen und die slawische Bevölkerung allmählich assimiliert.

-rgsh- (0201/0721)

Quelle: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber), Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2