Mit dem Fortschritt des Bergbaues in Deutschland im 15. Jahrhundert und nach Entdeckung Amerikas kam immer mehr Silber nach Europa. Da Gold knapp und teuer war, wurde begonnen, größere Werte auch in Silber zu prägen. Dem Metallpreis entsprechend musste eine Silbergulden neun Mal schwerer sein als ein Goldgulden. Er wog damit 30 Gramm und wurde seinem Zweck entsprechend „Guldiner“ genannt. Der Reichsguldiner des Grafen Stefan Schlick (*1487-1526†) machte weltweit Karriere. Schlick stammte aus dem Joachimstal im Erzgebirge. Die im Auftrag der sächsischen Herzöge hier geprägten Münzen waren bald als „Joachimstaler“, abgekürzt „Taler“, bekannt. Plattdeutsch schliff sich das zu „Doaler“ ab. Als die USA sich 1792 vom englischen Währungssystem trennten, wählten sie in Anlehnung an das niederdeutsche „Doaler“ den Begriff Dollar. Er entsprach im Wert dem spanisch/mexikanischen Silberpeso. Daher kommt auch das Zeichen $. Es steht im Ursprung für „Peso de à ocho“, weil der Peso einen Wert von acht Realen hatte.
-ju- (0602/0921)
Quelle: Werner Pfeiffer, Geschichte des Geldes in Schleswig-Holstein, Heide, 1977, Verlag Boyens & Co, ISBN 3-8042-0172-5, www.buecher-von-boyens.de