Gerade in den vergangenen Jahren ist Müll im Meer ein Thema geworden. Allerdings wurden Nord- und Ostsee schon immer genutzt, um Abfall und vermeintlich Überflüssiges loszuwerden. So ging der „Rasende Reporter“ Egon Erwin Kisch in den 1920er Jahren mit dem Kutter S.S.68 aus Schulau vor den ostfriesischen Inseln auf Fangreise. Als das große Schleppnetz zum ersten Mal eingezogen wurde, staunte Kisch: „Erstaunlich ist die Zahl der Menschenspuren auf dem Meeresgrund: große Kohlenstücke, intakte und leere Konservendosen, ein Sack Mais, Knochen, Holzpantinen, ein zerrissener Strandkorb, Bierfalschen, eine Matrosenmütze, ein Südwester, Antennendraht, ein Seidenschal und ein Eimer kamen schon mit dem ersten Fischzug in unser Fundbüro.“
-ju- (0625*)
Quelle: Walter Schmieding (Hrsg.), Egon Erwin Kisch – Nichts ist erregender als die Wahrheit, Band 1, 1979, Köln, Kiepenheuer & Witsch, ISBN 3 462 01320 3