Arbeitskreise
Arbeitskreis Wirtschafts- und Sozialgeschichte

In Kiel hatten sich 1978 junge Historiker mit fast revolutionären Zielen zusammengetan. Bei den „jungen Wilden“ handelte es sich um Dagmar Unverhau, Jürgen Brockstedt, Ingwer E. Momsen und Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt. Sie gewannen rasch weitere Mitglieder. Zwar zehn Jahre nach der Studentenrevolte jedoch durchaus im Geist der 68er protestierten sie dagegen, was an Landesgeschichte und vor allem wie es an der Christian-Albrechts-Universität erforscht und gelehrt wurde. Diese Kritik richtete sich nicht nur gegen die universitären Vertreter des Faches, sondern auch gegen die gleichfalls sehr konservativ ausgerichtete Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG). Die „jungen Wilden“ wollten eine andere Geschichte: eine der Menschen, ihres Zusammenlebens und dessen, was sie machten. So entstand der „Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte“. Die Revolution führte zu einer Evolution der Landeshistorie und auch der GSHG. Fast 60 monothematische „Studien zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte“ wurden inzwischen gemeinsam herausgegeben. Neben der Zeitschrift für Schleswig-Holsteinische Geschichte (ZSHG) gehören sie zu den am häufigsten zitierten Werken zur Geschichte des Landes.
Ansprechpartner: Prof.Dr. Detlev Kraack, Seestraße 1, 24306 Plön, eMail detlev.kraack@gmx.de, www.arbeitskreis-geschichte.de
-rgsh- (0821/1124)

Arbeitskreis Landesgeschichte in der Schule
Die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte nimmt sich seit einiger Zeit wieder des Themas der Landes- beziehungsweise Regionalgeschichte in der Schule an. Der Arbeitskreis „Landesgeschichte und Schule“ ist dazu 2020 ins Leben gerufen worden. Der Arbeitskreis möchte einen Aufbruch initiieren, um die schleswig-holsteinische Geschichte und die Geschichte vor Ort stärker in den Geschichtsunterricht im Lande zu verankern. Zu diesem Zweck versammelt der Arbeitskreis unter anderem so viele Betroffene und Interessierte – neudeutsch „Stakeholder“ – wie möglich, die das Thema Landes- und Regionalgeschichte und Schule beeinflussen und voranbringen können, in einem Netzwerk.
Aktuell ist der Arbeitskreis dabei, zusammen mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung Unterrichtsmaterialien zu sogenanntn Erinnerungstagen, wie z. B. dem 1. Mai (Tag der Arbeit) oder dem 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit), zu entwickeln. Ziel der Unterrichtsreihe, die sich vor allem an die Sekundarstufe I richtet, ist es, regionalgeschichtliches Material für den (Geschichts)unterricht zur Verfügung zu stellen. Dadurch soll Schülern und Schülerinnen der historische Hintergrund von Erinnerungstage vermittelt werden, damit sie erfassen können, was sie bedeuten. Weiteres Ziel ist es, anzuregen, sich mit dieser Form der Geschichtskultur auseinander zu setzen. Auf diese Weise kann es zu einer Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit kommen, geht es doch darum, nicht nur historische Deutungsangebote der Erinnerungstage zu dekonstruieren, sondern sie auch für die eigene Lebenswelt zu nutzen, beispielsweise im Sinne einer historischen Orientierung. Letztlich geht es dabei um historische Bildung zur Förderung eines demokratischen Bewusstseins.
Ansprechpartner: Dr. Thomas Hill, mobil 0151 22 375 813, eMail thomas.hill@shibb.landsh.de
AG „Frauen in SH“
Die Arbeitsgruppe „Frauen in Schleswig-Holstein“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, drei zentrale Themen innerhalb der GSHG voranzubringen: Zunächst soll die Erforschung “frauenrelevanter” Themen und die Integration von verschiedenen Gender-Aspekten in der Forschung aktiv gefördert werden. Hierfür sollen unter anderem innerhalb der Geschichtsgesellschaft Projekte zur Integration von Geschlechterperspektiven initiiert und unterstützt werden. Als zweites wichtiges Feld wurde die Nachwuchsförderung in kulturellen Bereichen ausgemacht. Hier sollen im Besonderen junge Nachwuchswissenschaftlerinnen durch eine aktive Ansprache in ihren Ambitionen unterstützt werden. Gleichzeitig soll das vielfältige Engagement von Frauen innerhalb der schleswig-holsteinischen Kultur- und Wissenschaftslandschaft sichtbarer gemacht werden, um jungen Frauen Vorbilder aufzuzeigen. Schließlich sieht es die AG als entscheidend an, dass innerhalb der GSHG ein nachhaltiger Reflexionsprozess zu diesem Thema gestartet wird.
Ansprechpartnerin Dr. Melanie Greinert, eMail melaniegreinert@gmx.de
AG Digitales
Die Arbeitsgruppe Digitales bündelt die Expertise von Mitgliedern des Vorstand, des Beirats wie der Geschichtsgesellschaft zum weiten Feld der Digitalisierung und unterstützt den Vorstand der GSHG bei den verschiedenen aktuellen Bemühungen zu diesem Thema. So soll im Besonderen die Sichtbarkeit der Gesellschaft nach außen erhöht und die Kommunikation nach innen gestärkt werden. Langfristig soll durch eine aktive Präsenz im digitalen Raum auch das Publikum der GSHG erweitert sowie neue Zugänge zur Geschichte Schleswig-Holsteins geschaffen werden. Wenn Sie sich für das Thema Digitalisierung interessieren und sich an der AG beteiligen möchten, melden Sie sich gerne.
Ansprechpartner Dr. Stefan Magnussen, eMail hallo@smagnussen.de