„Döschdamper“ ist der plattdeutsche Begriff für eine fahrbare Dampfmaschine. Sie wurden seit Ende des 19. Jahrhunderts eingesetzt. Die Dampfmaschinen trieben über Transmissionsriemen Dreschkästen (daher „Dreschdampfer“), Schnitzelwerke und Häcksler an. Sie waren meist im Besitz von Lohnunternehmern. Döschdamper gab es sowohl als Dampfmaschinen auf Rädern, die von Pferdegespannen gezogen wurden, wie auch als Lokomobile, also selbstfahrend (z.B. baute „Lanz“ schon vor dem ersten Weltkrieg Lokomobilen). Weil sie oft zu schwer für den Einsatz auf dem Feld waren, arbeiteten sie überwiegend auf den Hofstellen. Pro Maschine wurde je Kampagne zwölf bis 18 Arbeitskräfte eingesetzt. Das waren überwiegend so genannte Monarchen, die dann auch „Dampermonarchen“ genannt wurden. Die Döschdamper wurden von 1920 an zunehmend durch Traktoren verdrängt. Die waren bis zum Aufkommen selbstfahrender Dreschmaschinen meist mit einer Scheibe ausgerüstet über die im Stand Transmissionsriemen angetrieben werden konnten. Seit Ende der 1950er Jahre werden Döschdamper nicht mehr eingesetzt. Tipp: Die Erinnerungen von Franz Rehbein „Das Leben eines Landarbeiters“.
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Quellen: Wolf Könenkamp, SH Landwirtschaftsmuseum Meldorf, Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber), Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2
Bildquelle: Wilhelm Bronnmann in „Altes Handwerk“, Boyens & Co, 1999