Südlich von Busdorf wurde 1857 der sogenannte "Skarthi-Stein" entdeckt. König Sven Gabelbart (988 - 1014) ließ ihn als Denkmal für einen gefallenen Gefolgsmann setzten. Die Runeninschrift lautet übersetzt: "König Sven setzte diesen Stein für Skarthe, seinen Gefolgsmann, der nach Westen fuhr, aber nun bei Haithabu fiel." Im Umfeld von Haithabu wurden zusammen vier Runensteine gefunden
Südlich von Busdorf wurde 1857 der sogenannte „Skarthi-Stein“ entdeckt. König Sven Gabelbart (988 – 1014) ließ ihn als Denkmal für einen gefallenen Gefolgsmann setzten. Die Runeninschrift lautet übersetzt: „König Sven setzte diesen Stein für Skarthe, seinen Gefolgsmann, der nach Westen fuhr, aber nun bei Haithabu fiel.“ Im Umfeld von Haithabu wurden zusammen vier Runensteine gefunden

Als „Runen“ werden die wahrscheinlich im Laufe des 1.Jahrhunderts entstandenen germanischen Schriftzeichen bezeichnet. Sie blieben bis in das skandinavische Mittelalter gebräuchlich. Das Wort „Runen“ ist eine gelehrte Wortschöpfung aus dem 17. Jahrhundert. Es leitet sich ab aus dem althochdeutschen Wort „runa“ für Geheimnis oder Geflüster. Als die älteste bekannte Runeninschrift gelten vier Zeichen auf einer bei Meldorf in Dithmarschen gefundenen Bronzefibel aus dem 1. Jahrhundert.

Das ältere Runenalphabet
Das ältere Runenalphabet

Die Herkunft der Schriftzeichen liegt im Dunkeln. Vom heutigen Dänemark aus verbreiteten sich die Runen zunächst in Skandinavien und von der Völkerwanderungszeit (4. bis 6. Jahrhundert) bis in die Zeit der Wikinger (8. bis 11. Jahrhundert) im Westen bis auf die britischen Inseln, nach Osten bis nach Russland, südöstlich bis nach Griechenland und südlich bis an die Alpen. 6.500 Runeninschriften sind heute bekannt, 80 davon in Deutschland, wovon wieder die meisten in Schleswig-Holstein gefunden wurden. 24 Zeichen hatte das ältere Runenalphabet des „Urnordischen“, das bis in das achte nachchristliche Jahrhundert benutzt wurde. Es wird nach seinen ersten sechs Zeichen als „Futhark“ bezeichnet. Dem älteren Futhark folgte im 7. bis 8. Jahrhundert in Folge einer Lautverschiebung ausgehend von Südnorwegen und Südschweden das jüngere. Statt 24 hatte es nur noch 16 Zeichen. Diese Runenschrift wird auch in der Wikingerzeit benutzt, aus der die meisten der bekannten Inschriften stammen. Sie finden sich auf Steinen und Felsplatten, sowie auf Waffen, Schmuck oder Amuletten (Brakteat). Meist sind es Weihe- oder Besitzerinschriften. Das legt den Schluß nahe, daß den Runen auch magische Kräfte zugeschrieben wurden.

Michael Gebühr/Jann Markus Witt (1202 / 0721)

Quelle: Michael Gebühr in Jann Markus Witt und Heiko Vosgerau, Schleswig-Holstein von den Ursprüngen bis zur Gegenwart – Eine Landesgeschichte, Hamburg, 2002, Convent-Verlag, ISBN 3-934613-39-X

Bildquelle: s.o. die Abbildungen wurde für das Internet nachkoloriert