Die Flensburgerin Käte Lassen (*1880-1956†) begab sich gegen alle Widerstände kurz vor der Jahrhundertwende 1900 auf den Weg, Malerin zu werden. Gegen den Geist der Zeit war sie fest entschlossen, als Frau die Kunst zu ihrem Beruf zu machen. Sie schaffte es und wurde zu einer prägenden Künstlerin im Norden. Kollege Emil Nolde schrieb über sie: „Ja, sie ist ganz anders. Aber sie ist ganz wahr, und sie hat es sich nie leicht gemacht“. Das Porträt dieser ungewöhnlichen Frau hat Dr. Michael Fuhr verfasst. Er ist Direktor des Museumsberges in Flensburg, der über die größte Sammlung von Werken Käte Lassens verfügt. Es ist das zehnte Porträt der Serie, die mit zwölf Biografien einen neuen Blick auf Frauen werfen will, die in Schleswig-Holstein Geschichte geprägt haben. Sie führt zum 4. „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ am 2. September 2023 im Schloss Reinbek. Die Großveranstaltung der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) steht für alle historisch Interessierten im Land offen und wird vorrangig von der Arbeitsgemeinschaft Frauen der GSHG vorbereitet. Alle Porträts werden zum 4. Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte auch in dem Sammelband nachzulesen sein, der von „Schleswig-Holstein – der Kulturzeitschrift für den Norden“ frisch gedruckt in Reinbek vorliegen soll. Erschienen sind auf <www.geschichte-s-h.de> in dieser Serie schon Elisabeth Haseloff, die erste Pastorin und die Herzoginnen von Schleswig (1232 bis 1386), der außerordentliche Lebensweg der „Halliggräfin“ Diana Gräfin von Reventlow-Criminil, ein Porträt von Dorothea Brede, die in Kiel die erste Bahnhofsmission in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein aufbaute, eines von „Toni“ Jensen, SPD Politikerin in der Zeit der Weimarer Republik und die Frau, die Kiels Schulen nach dem zweiten Weltkrieg aufbaute, von Lianne Paulina-Mürl, der ersten Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages und der schwedische Prinzessin Hedwig Sophie, die als junge Witwe die Geschicke von Schleswig-Holstein-Gottorf fest in die Hand nahm, das Porträt von Margarethe I., der Herrscherin über drei Reiche und schließlich Thusnelda Kühl, der Dichterin der Marschen.
Abbildung: Käte Lassen – Drei Frauen am Meer 1909 – Museumsberg Flensburg